Hiob 40; Hiob 41; Hiob 42

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Hiob 40

1 (H39:31) Und Jehova antwortete Hiob und sprach:
2 (H39:32) Will der Tadler rechten mit dem Allmächtigen? Der da Gott zurechtweist, antworte darauf!
3 (H39:33) Und Hiob antwortete Jehova und sprach:
4 (H39:34) Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
5 (H39:35) Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten, und zweimal, und ich will es nicht mehr tun.
6 (H40:1) Und Jehova antwortete Hiob aus dem Sturme und sprach:
7 (H40:2) Gürte doch wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, und du belehre mich!
8 (H40:3) Willst du gar mein Recht zunichte machen, mich verdammen, damit du gerecht seiest?
9 (H40:4) Oder hast du einen Arm wie Gott, und kannst du donnern mit einer Stimme wie er?
10 (H40:5) Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, und kleide dich in Pracht und Majestät!
11 (H40:6) Gieße aus die Ausbrüche deines Zornes, und sieh an alles Hoffärtige und erniedrige es!
12 (H40:7) Sieh an alles Hoffärtige, beuge es, und reiße nieder die Gesetzlosen auf ihrer Stelle!
13 (H40:8) Verbirg sie allesamt in den Staub, schließe ihre Angesichter in Verborgenheit ein!
14 (H40:9) Dann werde auch ich dich preisen, daß deine Rechte dir Hilfe schafft.
15 (H40:10) Sieh doch den Behemoth, den ich mit dir gemacht habe; er frißt Gras wie das Rind.
16 (H40:11) Sieh doch, seine Kraft ist in seinen Lenden, und seine Stärke in den Muskeln seines Bauches.
17 (H40:12) Er biegt seinen Schwanz gleich einer Zeder, die Sehnen seiner Schenkel sind verflochten.
18 (H40:13) Seine Knochen sind Röhren von Erz, seine Gebeine gleich Barren von Eisen.
19 (H40:14) Er ist der Erstling der Wege Gottes; der ihn gemacht, hat ihm sein Schwert beschafft.
20 (H40:15) Denn die Berge tragen ihm Futter, und daselbst spielt alles Getier des Feldes.
21 (H40:16) Unter Lotosbüschen legt er sich nieder, im Versteck von Rohr und Sumpf;
22 (H40:17) Lotosbüsche bedecken ihn mit ihrem Schatten, es umgeben ihn die Weiden des Baches.
23 (H40:18) Siehe, der Strom schwillt mächtig an, er flieht nicht ängstlich davon; er bleibt wohlgemut, wenn ein Jordan gegen sein Maul hervorbricht.
24 (H40:19) Fängt man ihn wohl vor seinen Augen, durchbohrt man ihm die Nase mit einem Fangseile?
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Hiob 41

1 (H40:20) Ziehst du den Leviathan herbei mit der Angel, und senkst du seine Zunge in die Angelschnur?
2 (H40:21) Kannst du einen Binsenstrick durch seine Nase ziehen, und seinen Kinnbacken mit einem Ringe durchbohren?
3 (H40:22) Wird er viel Flehens an dich richten, oder dir sanfte Worte geben?
4 (H40:23) Wird er einen Bund mit dir machen, daß du ihn zum ewigen Knechte nehmest?
5 (H40:24) Wirst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel, und ihn anbinden für deine Mädchen?
6 (H40:25) Werden die Fischergenossen ihn verhandeln, ihn verteilen unter Kaufleute?
7 (H40:26) Kannst du seine Haut mit Spießen füllen, und seinen Kopf mit Fischharpunen?
8 (H40:27) Lege deine Hand an ihn, gedenke des Kampfes, tue es nicht wieder!
9 (H41:1) Siehe, eines jeden Hoffnung wird betrogen: wird man nicht schon bei seinem Anblick niedergeworfen?
10 (H41:1) Niemand ist so kühn, daß er ihn aufreize. Und wer ist es, der sich vor mein Angesicht stellen dürfte?
11 (H41:2) Wer hat mir zuvor gegeben? Und ich werde ihm vergelten. Was unter dem ganzen Himmel ist, ist mein.
12 (H41:3) Nicht schweigen will ich von seinen Gliedern und von seiner Kraftfülle und von der Schönheit seines Baues.
13 (H41:4) Wer deckte die Oberfläche seines Gewandes auf? In sein Doppelgebiß, wer dringt da hinein?
14 (H41:5) Wer tat die Pforte seines Angesichts auf? Der Kreis seiner Zähne ist ein Schrecken.
15 (H41:6) Ein Stolz sind seine starken Schilder, jedes einzelne verschlossen mit festem Siegel.
16 (H41:7) Eines fügt sich ans andere, und keine Luft dringt dazwischen;
17 (H41:8) Stück an Stück hangen sie fest zusammen, greifen ineinander und trennen sich nicht.
18 (H41:9) Sein Niesen strahlt Licht aus, und seine Augen sind gleich den Wimpern der Morgenröte.
19 (H41:10) Aus seinem Rachen gehen Fackeln, sprühen feurige Funken hervor.
20 (H41:11) Aus seinen Nüstern fährt Rauch, wie aus einem siedenden Topfe und Kessel.
21 (H41:12) Sein Hauch entzündet Kohlen, und eine Flamme fährt aus seinem Rachen.
22 (H41:13) In seinem Halse wohnt Stärke, und die Angst hüpft vor ihm her.
23 (H41:14) Die Wampen seines Fleisches schließen an, sind ihm fest angegossen, unbeweglich.
24 (H41:15) Sein Herz ist hart wie Stein, und hart wie ein unterer Mühlstein.
25 (H41:16) Vor seinem Erheben fürchten sich Starke, vor Verzagtheit geraten sie außer sich.
26 (H41:17) Trifft man ihn mit dem Schwerte, es hält nicht stand, noch Speer, noch Wurfspieß, noch Harpune.
27 (H41:18) Das Eisen achtet er für Stroh, das Erz für faules Holz.
28 (H41:19) Der Pfeil jagt ihn nicht in die Flucht, Schleudersteine verwandeln sich ihm in Stoppeln.
29 (H41:20) Wie Stoppeln gilt ihm die Keule, und er verlacht das Sausen des Wurfspießes.
30 (H41:21) Unter ihm sind scharfe Scherben; einen Dreschschlitten breitet er hin auf den Schlamm.
31 (H41:22) Er macht die Tiefe sieden wie einen Topf, macht das Meer wie einen Salbenkessel.
32 (H41:23) Hinter ihm leuchtet der Pfad, man könnte die Tiefe für graues Haar halten.
33 (H41:24) Auf Erden ist keiner ihm gleich, der geschaffen ist ohne Furcht.
34 (H41:25) Alles Hohe sieht er an; er ist König über alle wilden Tiere.
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Hiob 42

1 Und Hiob antwortete Jehova und sprach:
2 Ich weiß, daß du alles vermagst, und kein Vorhaben dir verwehrt werden kann.
3 Wer ist es, der den Rat verhüllt ohne Erkenntnis? So habe ich denn beurteilt, was ich nicht verstand, Dinge, zu wunderbar für mich, die ich nicht kannte.
4 Höre doch, und ich will reden; ich will dich fragen, und du belehre mich!
5 Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen.
6 Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche.
7 Und es geschah, nachdem Jehova diese Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach Jehova zu Eliphas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt wider dich und wider deine beiden Freunde; denn nicht geziemend habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.
8 Und nun nehmet euch sieben Farren und sieben Widder, und gehet zu meinem Knechte Hiob und opfert ein Brandopfer für euch. Und Hiob, mein Knecht, möge für euch bitten; denn ihn will ich annehmen, damit ich nicht an euch tue nach eurer Torheit; denn nicht geziemend habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.
9 Da gingen Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamathiter, und taten, wie Jehova zu ihnen geredet hatte; und Jehova nahm Hiob an.
10 Und Jehova wendete die Gefangenschaft Hiobs, als er für seine Freunde betete; und Jehova mehrte alles, was Hiob gehabt hatte, um das Doppelte.
11 Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle seine früheren Bekannten; und sie aßen mit ihm in seinem Hause, und sie bezeugten ihm ihr Beileid und trösteten ihn über all das Unglück, welches Jehova über ihn gebracht hatte; und sie gaben ihm ein jeder eine Kesita, und ein jeder einen goldenen Ring.
12 Und Jehova segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang; und er bekam vierzehntausend Stück Kleinvieh und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen.
13 Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren.
14 Und er gab der ersten den Namen Jemima, und der zweiten den Namen Kezia, und der dritten den Namen Keren-Happuk.
15 Und so schöne Frauen wie die Töchter Hiobs wurden im ganzen Lande nicht gefunden. Und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil inmitten ihrer Brüder.
16 Und Hiob lebte nach diesem hundertvierzig Jahre; und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Geschlechter.
17 Und Hiob starb, alt und der Tage satt.
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