Jesaja 29:4-14

4 Alsdann sollst du erniedrigt werden und aus der Erde reden und aus dem Staube mit deiner Rede murmeln, daß deine Stimme sei wie eines Zauberers aus der Erde und deine Rede aus dem Staube wispele.
5 Aber die Menge deiner Feinde soll werden wie dünner Staub und die Menge der Tyrannen wie wehende Spreu; und das soll plötzlich unversehens geschehen.
6 Denn vom HERRN Zebaoth wird Heimsuchung geschehen mit Wetter und Erdbeben und großem Donner, mit Windwirbel und Ungewitter und mit Flammen des verzehrenden Feuers.
7 Und wie ein Nachtgesicht im Traum, so soll sein die Menge aller Heiden, die wider Ariel streiten, samt allem Heer und Bollwerk, und die ihn ängsten. {~}
8 Denn gleichwie einem Hungrigen träumt, daß er esse, wenn er aber aufwacht, so ist seine Seele noch leer; und wie einem Durstigen träumt, daß er trinke, wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig: also soll sein die Menge aller Heiden, die wider den Berg Zion streiten.
9 Erstarret und werdet bestürzt, verblendet euch und werdet blind! Werdet trunken, doch nicht vom Wein, taumelt, doch nicht von starkem Getränk!
10 Denn der HERR hat euch einen Geist des harten Schlafs eingeschenkt und eure Augen zugetan; eure Propheten und Fürsten samt den Sehern hat er verhüllt,
11 daß euch aller Propheten Gesichte sein werden wie die Worte eines versiegelten Buches, welches man gäbe einem, der lesen kann, und spräche: Lies doch das! und er spräche: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt;
12 oder gleich als wenn man's gäbe dem, der nicht lesen kann, und spräche: Lies doch das! und er spräche: Ich kann nicht lesen.
13 Und der HERR spricht: Darum daß dies Volk zu mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist und sie mich fürchten nach Menschengeboten, die sie lehren:
14 so will ich auch mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs wunderlichste und seltsamste, daß die Weisheit seiner Weisen untergehe und der Verstand seiner Klugen verblendet werde.

Jesaja 29:4-14 Meaning and Commentary

INTRODUCTION TO ISAIAH 29

This chapter contains a prophecy concerning the destruction of the temple and city of Jerusalem by the Romans; the character and condition of the people of the Jews, previous to it; the calling of the Gentiles, by the preaching of the Gospel; the ruin of antichrist, and the conversion of the Jews, in the latter day. The siege and destruction of Jerusalem are described in Isa 29:1-6 the disappointment of their enemies, notwithstanding their taking and destroying it, Isa 29:7,8 the stupidity, judicial blindness, and hardness of the Jews, which brought on their ruin, are predicted, Isa 29:9,10 the ignorance of their learned, as well as of their unlearned men, with respect to the Scripture, and the prophecies of it, Isa 29:11,12 their hypocrisy and formality in worship, Isa 29:13 a blast upon all their wisdom and prudence, who thought to be wiser than the Lord, and too many for him, whose folly and atheism are exposed, Isa 29:14-16, and a great change both in Judea and the Gentile world, by the removal of the Gospel from the one to the other, Isa 29:17 the effects of which are, deaf sinners hear the word, dark minds are enlightened, and joy increased among the meek and poor, Isa 29:18,19 the fall of the Jews, or else of antichrist, is foretold, Isa 29:20,21 and the chapter is closed with a promise and prophecy of the conversion of the seed of Abraham and Jacob, Isa 29:22-24.

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