Jeremia 23:13-40

13 Und an den Propheten Samarias habe ich Torheit gesehen: Sie weissagten durch den Baal und führten mein Volk Israel irre.
14 Aber an den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen und in der Lüge Wandeln, und sie stärken die Hände der Übeltäter, auf daß sie nicht umkehren, ein jeder von seiner Bosheit; sie sind mir allesamt wie Sodom geworden, und seine Bewohner wie Gomorra
15 Darum spricht Jehova der Heerscharen über die Propheten also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und sie mit bitterem Wasser tränken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land.
16 So spricht Jehova der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen; sie täuschen euch, sie reden das Gesicht ihres Herzens und nicht aus dem Munde Jehovas.
17 Sie sagen stets zu denen, die mich verachten: "Jehova hat geredet: Ihr werdet Frieden haben"; und zu jedem, der in dem Starrsinn seines Herzens wandelt, sprechen sie: "Es wird kein Unglück über euch kommen".
18 Denn wer hat im Rate Jehovas gestanden, daß er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat auf mein Wort gemerkt und gehört?
19 Siehe, ein Sturmwind Jehovas, ein Grimm ist ausgegangen, ja, ein wirbelnder Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf der Gesetzlosen
20 Nicht wenden wird sich der Zorn Jehovas, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr dessen mit Verständnis inne werden.
21 Ich habe die Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt
22 Hätten sie aber in meinem Rate gestanden, so würden sie mein Volk meine Worte hören lassen und es abbringen von seinem bösen Wege und von der Bosheit seiner Handlungen. -
23 Bin ich ein Gott aus der Nähe, spricht Jehova, und nicht ein Gott aus der Ferne?
24 Oder kann sich jemand in Schlupfwinkel verbergen, und ich sähe ihn nicht? spricht Jehova. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht Jehova.
25 Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: Einen Traum, einen Traum habe ich gehabt!
26 Wie lange sollen das im Sinne haben die Propheten, welche Lüge weissagen, und die Propheten des Truges ihres Herzens,
27 welche gedenken, meinen Namen bei meinem Volke in Vergessenheit zu bringen durch ihre Träume, die sie einer dem anderen erzählen, so wie ihre Väter meines Namens vergaßen über dem Baal?
28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; und wer mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemein? spricht Jehova.
29 Ist mein Wort nicht also, wie Feuer, spricht Jehova, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht Jehova, die einer vom anderen meine Worte stehlen.
31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht Jehova, die Zungen nehmen und sprechen: Er hat geredet.
32 Siehe, ich will an die, spricht Jehova, welche Lügenträume weissagen und sie erzählen und mein Volk irreführen mit ihrer Prahlerei; da ich sie doch nicht gesandt und sie nicht entboten habe, und sie diesem Volke gar nichts nützen, spricht Jehova.
33 Und wenn dieses Volk, oder ein Prophet oder ein Priester dich fragt und spricht: Was ist die Last Jehovas? so sprich zu ihnen: Was die Last sei? Ich werde euch abwerfen, spricht Jehova.
34 Und der Prophet und der Priester und das Volk, welche sagen werden: "Last Jehovas", diesen Mann und sein Haus werde ich heimsuchen.
35 Also sollt ihr sprechen, ein jeder zu seinem Nächsten und ein jeder zu seinem Bruder: Was hat Jehova geantwortet und was hat Jehova geredet?
36 Und die Last Jehovas sollt ihr nicht mehr erwähnen, denn die Last wird für einen jeden sein eigenes Wort sein; denn ihr verdrehet die Worte des lebendigen Gottes, Jehovas der Heerscharen, unseres Gottes
37 Also sollst du zu dem Propheten sagen: Was hat Jehova dir geantwortet und was hat Jehova geredet?
38 Wenn ihr aber saget: "Last Jehovas", darum, so spricht Jehova: Weil ihr dieses Wort saget: "Last Jehovas", und ich doch zu euch gesandt und gesprochen habe: Ihr sollt nicht sagen: "Last Jehovas"
39 darum, siehe, werde ich euch ganz vergessen, und euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht verstoßen;
40 und ich werde ewigen Hohn auf euch legen und eine ewige Schande, die nicht vergessen werden wird.

Jeremia 23:13-40 Meaning and Commentary

INTRODUCTION TO JEREMIAH 23

This chapter contains threatenings to the Jewish governors, and to their priests and prophets, on account of their manifold sins; intermixed with gracious promises to the Lord's people, and particularly with a famous promise of the Messiah. The pastors or governors of Israel are charged with scattering and driving away the Lord's flock, for which they are threatened, Jer 23:1,2; and a promise is made of the gathering of the remnant of them, and of setting up other shepherds over them, under whom they should increase, and be comfortable, Jer 23:3,4; particularly the Messiah is promised; as David's righteous Branch; as a prosperous and righteous King; as the author of righteousness to his people, under whom they should have salvation and safety, Jer 23:5,6; so that in comparison of this salvation, the deliverance out of Egypt should not be spoken of, Jer 23:7,8; and then follows a sad complaint of the priests and prophets; of their profaneness, their adultery, swearing, lying, hypocrisy, and deception of the people; for all which they are severely threatened, Jer 23:9-15; wherefore the people are exhorted not to hearken to them, promising them peace and safety; whereas, by attending to the word of God, it might easily be seen that a storm of wrath was gone forth, and was ready to break, and would fall upon the head of the wicked, to the executing of the thoughts and purposes of God's heart, Jer 23:16-20; and the Lord declares he had not sent these prophets, as might be known from their not turning the people from their evil ways, Jer 23:21,22; whose conduct and behaviour could not be hid from the sight of the Lord, nor their prophecies from his ears, which were no other than dreams, and the deceits of their own hearts; and there was as great a difference between them and the word of the Lord, as between chaff and wheat; seeing his word in his hand is of great virtue and efficacy, whereas there was none in theirs, Jer 23:23-29; wherefore the Lord declares himself to be against these prophets, for stealing his word from their neighbour; for making use of his name, when they were not sent by him; and for causing the people to err by their lies, Jer 23:30-32; and both people, priest, and prophet, are severely threatened for jeering and scoffing at the word of the Lord, calling it the burden of the Lord; which phrase they are forbid to use in a sneering way; and should they persist in it, they are told that God would forsake and forget them, and cast them out, and everlastingly punish them, Jer 23:39,40.

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