Jeremia 8:8-18

8 Wie mögt ihr doch sagen: "Wir wissen, was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns"? Ist's doch eitel Lüge, was die Schriftgelehrten setzen.
9 Darum müssen solche Lehrer zu Schanden, erschreckt und gefangen werden; denn was können sie Gutes lehren, weil sie des HERRN Wort verwerfen?
10 Darum will ich ihre Weiber den Fremden geben und ihre Äcker denen, die sie verjagen werden. Denn sie geizen allesamt, beide, klein und groß; und beide, Priester und Propheten, gehen mit Lügen um{~}
11 und trösten mein Volk in ihrem Unglück, daß sie es gering achten sollen, und sagen: "Friede! Friede!", und ist doch nicht Friede. {~}
12 Darum werden sie mit Schanden bestehen, daß sie solche Greuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.
13 Ich will sie also ablesen, spricht der HERR, daß keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum bleiben, ja auch die Blätter wegfallen sollen; und was ich ihnen gegeben habe, das soll ihnen genommen werden.
14 Wo werden wir dann wohnen? Ja, sammelt euch dann und laßt uns in die festen Städte ziehen, daß wir daselbst umkommen. Denn der HERR, unser Gott, wird uns umkommen lassen und tränken mit einem bitteren Trunk, daß wir so gesündigt haben wider den HERRN.
15 Wir hofften, es sollte Friede werden, so kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, so ist mehr Schaden da.
16 Man hört ihre Rosse schnauben von Dan her; vom Wiehern ihrer Gäule erbebt das ganze Land. Und sie fahren daher und werden das Land auffressen mit allem, was darin ist, die Städte samt allen, die darin wohnen.
17 Denn siehe, ich will Schlangen und Basilisken unter euch senden, die nicht zu beschwören sind; die sollen euch stechen, spricht der HERR.
18 Was mag mich in meinem Jammer erquicken? Mein Herz ist krank.

Jeremia 8:8-18 Meaning and Commentary

INTRODUCTION TO JEREMIAH 8

In this chapter the prophet goes on to denounce grievous calamities upon the people of the Jews; such as would make death more eligible than life; and that because of their idolatry, Jer 8:1-3 and also because of their heinous backslidings in other respects, and continuance in them, Jer 8:4,5 likewise their impenitence and stupidity, Jer 8:6,7 their vain conceit of themselves and their own wisdom; their false interpretation of Scripture, and their rejection of the word of God, Jer 8:8,9 their covetousness, for which it is said their wives and fields should be given to others, Jer 8:10, their flattery of the people, and their impudence, on account of which, ruin and consumption, and a blast on their vines and fig trees, are threatened, Jer 8:11-13, their consternation is described, by their fleeing to their defenced cities; by their sad disappointment in the expectation of peace and prosperity; and the near approach of their enemies; devouring their land, and all in it; who are compared to serpents and cockatrices that cannot be charmed, Jer 8:14-17 and the chapter is closed with the prophet's expressions of sorrow and concern for his people, because of their distress their idolatry had brought upon them; and because of their hopeless, and seemingly irrecoverable, state and condition, Jer 8:18-22.

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