Psalm 102; Psalm 103; Psalm 104

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Psalm 102

1 Gebet eines Elenden, wenn er verschmachtet und seine Klage vor Jehova ausschüttet. Jehova, höre mein Gebet, und laß zu dir kommen mein Schreien!
2 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage meiner Bedrängnis; neige zu mir dein Ohr; an dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends!
3 Denn wie Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand.
4 Wie Kraut ist versengt und verdorrt mein Herz, daß ich vergessen habe, mein Brot zu essen.
5 Ob der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleische.
6 Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie die Eule der Einöden.
7 Ich wache, und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.
8 Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die wider mich rasen, schwören bei mir.
9 Denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen
10 vor deinem Zorn und deinem Grimm; denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen.
11 Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Kraut.
12 Du aber, Jehova, bleibst auf ewig, und dein Gedächtnis ist von Geschlecht zu Geschlecht.
13 Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit;
14 denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt.
15 Und die Nationen werden den Namen Jehovas fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
16 Denn Jehova wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit;
17 Er wird sich wenden zum Gebete des Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten.
18 Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht; und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird Jehova loben.
19 Denn er hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums, Jehova hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde,
20 um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes;
21 damit man den Namen Jehovas verkündige in Zion, und in Jerusalem sein Lob,
22 wenn die Völker sich versammeln werden allzumal, und die Königreiche, um Jehova zu dienen.
23 Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Wege, hat verkürzt meine Tage.
24 Ich sprach: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre.
25 Du hast vormals die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
26 Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie verwandeln, und sie werden verwandelt werden;
27 Du aber bist derselbe, und deine Jahre enden nicht.
28 Die Söhne deiner Knechte werden wohnen, und ihr Same wird vor dir feststehen.
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Psalm 103

1 Von David. Preise Jehova, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen!
2 Preise Jehova, meine Seele, und vergiß nicht alle seine Wohltaten!
3 Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten;
4 der dein Leben erlöst von der Grube, der dich krönt mit Güte und Erbarmungen;
5 der mit Gutem sättigt dein Alter; deine Jugend erneuert sich wie die des Adlers.
6 Jehova übt Gerechtigkeit und schafft Recht allen, die bedrückt werden.
7 Er tat seine Wege kund dem Mose, den Kindern Israel seine Taten.
8 Barmherzig und gnädig ist Jehova, langsam zum Zorn und groß an Güte;
9 Er wird nicht immerdar rechten und nicht ewiglich nachtragen.
10 Er hat uns nicht getan nach unseren Sünden, und nach unseren Ungerechtigkeiten uns nicht vergolten.
11 Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, ist gewaltig seine Güte über die, welche ihn fürchten;
12 so weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.
13 Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jehova über die, welche ihn fürchten.
14 Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, daß wir Staub sind.
15 Der Mensch, wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, also blüht er.
16 Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.
17 Die Güte Jehovas aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, welche ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder hin;
18 für die, welche seinen Bund halten, und seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun.
19 Jehova hat in den Himmeln festgestellt seinen Thron, und sein Reich herrscht über alles.
20 Preiset Jehova, ihr seine Engel, ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, gehorsam der Stimme seines Wortes!
21 Preiset Jehova, alle seine Heerscharen, ihr seine Diener, Täter seines Wohlgefallens!
22 Preiset Jehova, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Preise Jehova, meine Seele!
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Psalm 104

1 Preise Jehova, meine Seele! Jehova, mein Gott, du bist sehr groß, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet;
2 Du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einer Zeltdecke;
3 der seine Obergemächer bälkt in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Gefährt, der da einherzieht auf den Fittichen des Windes;
4 der seine Engel zu Winden macht, seine Diener zu flammendem Feuer.
5 Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten; sie wird nicht wanken immer und ewiglich.
6 Mit der Tiefe hattest du sie bedeckt wie mit einem Gewande; die Wasser standen über den Bergen.
7 Vor deinem Schelten flohen sie, vor der Stimme deines Donners eilten sie hinweg-
8 die Berge erhoben sich, es senkten sich die Täler an den Ort, den du ihnen festgesetzt.
9 Du hast ihnen eine Grenze gesetzt, die sie nicht überschreiten werden; sie werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken.
10 Du, der Quellen entsendet in die Täler; zwischen den Bergen fließen sie dahin;
11 sie tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel stillen ihren Durst;
12 An denselben wohnen die Vögel des Himmels, zwischen den Zweigen hervor lassen sie ihre Stimme erschallen.
13 Du, der die Berge tränkt aus seinen Obergemächern; von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesättigt.
14 Der Gras hervorsprossen läßt für das Vieh, und Kraut zum Dienste der Menschen: um Brot hervorzubringen aus der Erde.
15 und damit Wein des Menschen Herz erfreue; um das Angesicht glänzen zu machen von Öl, und damit Brot des Menschen Herz stärke.
16 Es werden gesättigt die Bäume Jehovas, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat,
17 woselbst die Vögel nisten; der Storch, Zypressen sind sein Haus.
18 Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen eine Zuflucht für die Klippendächse.
19 Er hat den Mond gemacht für die bestimmten Zeiten; die Sonne weiß ihren Untergang.
20 Du machst Finsternis, und es wird Nacht; in ihr regen sich alle Tiere des Waldes;
21 die jungen Löwen brüllen nach Raub und fordern von Gott ihre Speise.
22 Die Sonne geht auf: sie ziehen sich zurück und lagern sich in ihre Höhlen.
23 Der Mensch geht aus an sein Werk und an seine Arbeit, bis zum Abend.
24 Wie viele sind deiner Werke, Jehova! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, voll ist die Erde deiner Reichtümer.
25 Dieses Meer, groß und ausgedehnt nach allen Seiten hin: daselbst wimmelt's, ohne Zahl, von Tieren klein und groß.
26 Daselbst ziehen Schiffe einher, der Leviathan, den du gebildet hast, um sich darin zu tummeln.
27 Sie alle warten auf dich, daß du ihnen ihre Speise gebest zu seiner Zeit.
28 Du gibst ihnen: sie sammeln ein; du tust deine Hand auf: sie werden gesättigt mit Gutem.
29 Du verbirgst dein Angesicht: sie erschrecken; du nimmst ihren Odem hinweg: sie hauchen aus und kehren zurück zu ihrem Staube.
30 Du sendest deinen Odem aus: sie werden erschaffen, und du erneuerst die Fläche des Erdbodens.
31 Jehovas Herrlichkeit wird ewig sein, Jehova wird sich freuen seiner Werke;
32 der die Erde anschaut, und sie bebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen.
33 Singen will ich Jehova mein Leben lang, will meinem Gott Psalmen singen, solange ich bin.
34 Möge ihm angenehm sein mein Sinnen! Ich, ich werde mich in Jehova erfreuen.
35 Die Sünder werden schwinden von der Erde, und die Gesetzlosen nicht mehr sein. Preise Jehova, meine Seele! Lobet Jehova!
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