Hiob 34; Hiob 35; Apostelgeschichte 15:1-21

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Hiob 34

1 Und es hob an Elihu und sprach:
2 Hört, ihr Weisen, meine Rede, und ihr Verständigen, merkt auf mich!
3 Denn das Ohr prüft die Rede, und der Mund schmeckt die Speise.
4 Laßt uns ein Urteil finden, daß wir erkennen unter uns, was gut sei.
5 Denn Hiob hat gesagt: "Ich bin gerecht, und Gott weigert mir mein Recht;
6 ich muß lügen, ob ich wohl recht habe, und bin gequält von meinen Pfeilen, ob ich wohl nichts verschuldet habe."
7 Wer ist ein solcher Hiob, der da Spötterei trinkt wie Wasser
8 und auf dem Wege geht mit den Übeltätern und wandelt mit gottlosen Leuten?
9 Denn er hat gesagt: "Wenn jemand schon fromm ist, so gilt er doch nichts bei Gott."
10 Darum hört mir zu, ihr weisen Leute: Es sei ferne, daß Gott sollte gottlos handeln und der Allmächtige ungerecht;
11 sondern er vergilt dem Menschen, darnach er verdient hat, und trifft einen jeglichen nach seinem Tun.
12 Ohne zweifel, Gott verdammt niemand mit Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht.
13 Wer hat, was auf Erden ist, verordnet, und wer hat den ganzen Erdboden gesetzt?
14 So er nun an sich dächte, seinen Geist und Odem an sich zöge,
15 so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub werden.
16 Hast du nun Verstand, so höre das und merke auf die Stimme meiner Reden.
17 Kann auch, der das Recht haßt regieren? Oder willst du den, der gerecht und mächtig ist, verdammen?
18 Sollte einer zum König sagen: "Du heilloser Mann!" und zu den Fürsten: "Ihr Gottlosen!"?
19 Und er sieht nicht an die Person der Fürsten und kennt den Herrlichen nicht mehr als den Armen; denn sie sind alle seiner Hände Werk.
20 Plötzlich müssen die Leute sterben und zu Mitternacht erschrecken und vergehen; die Mächtigen werden weggenommen nicht durch Menschenhand.
21 Denn seine Augen sehen auf eines jeglichen Wege, und er schaut alle ihre Gänge.
22 Es ist keine Finsternis noch Dunkel, daß sich da möchten verbergen die Übeltäter.
23 Denn er darf auf den Menschen nicht erst lange achten, daß er vor Gott ins Gericht komme.
24 Er bringt die Stolzen um, ohne erst zu forschen, und stellt andere an ihre Statt:
25 darum daß er kennt ihre Werke und kehrt sie um des Nachts, daß sie zerschlagen werden.
26 Er straft sie ab wie die Gottlosen an einem Ort, da man es sieht:
27 darum daß sie von ihm weggewichen sind und verstanden seiner Wege keinen,
28 daß das Schreien der Armen mußte vor ihn kommen und er das Schreien der Elenden hörte.
29 Wenn er Frieden gibt, wer will verdammen? und wenn er das Antlitz verbirgt, wer will ihn schauen unter den Völkern und Leuten allzumal?
30 Denn er läßt nicht über sie regieren einen Heuchler, das Volk zu drängen.
31 Denn zu Gott muß man sagen: "Ich habe gebüßt, ich will nicht übel tun.
32 Habe ich's nicht getroffen, so lehre du mich's besser; habe ich Unrecht gehandelt, ich will's nicht mehr tun."
33 Soll er nach deinem Sinn vergelten? Denn du verwirfst alles; du hast zu wählen, und nicht ich. Weißt du nun was, so sage an.
34 Verständige Leute werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört:
35 "Hiob redet mit Unverstand, und seine Worte sind nicht klug."
36 O, daß Hiob versucht würde bis ans Ende! darum daß er sich zu ungerechten Leuten kehrt.
37 Denn er hat über seine Sünde noch gelästert; er treibt Spott unter uns und macht seiner Reden viel wider Gott.
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Hiob 35

1 Und es hob an Elihu und sprach:
2 Achtest du das für Recht, daß du sprichst: "Ich bin gerechter denn Gott"?
3 Denn du sprichst: "Wer gilt bei dir etwas? Was hilft es, ob ich nicht sündige?"
4 Ich will dir antworten ein Wort und deinen Freunden mit dir.
5 Schaue gen Himmel und siehe; und schau an die Wolken, daß sie dir zu hoch sind.
6 Sündigst du, was kannst du ihm Schaden? Und ob deiner Missetaten viel ist, was kannst du ihm tun?
7 Und ob du gerecht seist, was kannst du ihm geben, oder was wird er von deinen Händen nehmen?
8 Einem Menschen, wie du bist, mag wohl etwas tun deine Bosheit, und einem Menschenkind deine Gerechtigkeit.
9 Man schreit, daß viel Gewalt geschieht, und ruft über den Arm der Großen;
10 aber man fragt nicht: "Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Lobgesänge gibt in der Nacht,
11 der uns klüger macht denn das Vieh auf Erden und weiser denn die Vögel unter dem Himmel?"
12 Da schreien sie über den Hochmut der Bösen, und er wird sie nicht erhören.
13 Denn Gott wird das Eitle nicht erhören, und der Allmächtige wird es nicht ansehen.
14 Nun sprichst du gar, du wirst ihn nicht sehen. Aber es ist ein Gericht vor ihm, harre sein nur!
15 ob auch sein Zorn so bald nicht heimsucht und er sich's nicht annimmt, daß so viel Laster da sind.
16 Darum hat Hiob seinen Mund umsonst aufgesperrt und gibt stolzes Gerede vor mit Unverstand.
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Apostelgeschichte 15:1-21

1 Und etliche kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wo ihr euch nicht beschneiden lasset nach der Weise Mose's, so könnt ihr nicht selig werden.
2 Da sich nun ein Aufruhr erhob und Paulus und Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordneten sie, daß Paulus und Barnabas und etliche andere aus ihnen hinaufzögen gen Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten um dieser Frage willen.
3 Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten die Bekehrung der Heiden und machten große Freude allen Brüdern.
4 Da sie aber hinkamen gen Jerusalem, wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie verkündigten, wieviel Gott mit ihnen getan hatte.
5 Da traten auf etliche von der Pharisäer Sekte, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten zu halten das Gesetz Mose's.
6 Aber die Apostel und die Ältesten kamen zusammen, über diese Rede sich zu beraten.
7 Da man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wisset, das Gott lange vor dieser Zeit unter uns erwählt hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten.
8 Und Gott, der Herzenskündiger, zeugte über sie und gab ihnen den heiligen Geist gleichwie auch uns
9 und machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen und reinigte ihre Herzen durch den Glauben.
10 Was versucht ihr denn nun Gott mit Auflegen des Jochs auf der Jünger Hälse, welches weder unsre Väter noch wir haben können tragen?
11 Sondern wir glauben, durch die Gnade des HERRN Jesu Christi selig zu werden, gleicherweise wie auch sie.
12 Da schwieg die ganze Menge still und hörte zu Paulus und Barnabas, die da erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden.
13 Darnach, als sie geschwiegen hatten, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, höret mir zu!
14 Simon hat erzählt, wie aufs erste Gott heimgesucht hat und angenommen ein Volk aus den Heiden zu seinem Namen.
15 Und damit stimmen der Propheten Reden, wie geschrieben steht:
16 "Darnach will ich wiederkommen und will wieder bauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und ihre Lücken will ich wieder bauen und will sie aufrichten,
17 auf daß, was übrig ist von Menschen, nach dem HERRN frage, dazu alle Heiden, über welche mein Name genannt ist, spricht der HERR, der das alles tut."
18 Gott sind alle seine Werke bewußt von der Welt her.
19 Darum urteile ich, daß man denen, so aus den Heiden zu Gott sich bekehren, nicht Unruhe mache,
20 sondern schreibe ihnen, daß sie sich enthalten von Unsauberkeit der Abgötter und von Hurerei und vom Erstickten und vom Blut.
21 Denn Mose hat von langen Zeiten her in allen Städten, die ihn predigen, und wird alle Sabbattage in den Schulen gelesen.
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