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Sprueche 1

1 Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel:
2 um Weisheit und Unterweisung zu kennen, um Worte des Verstandes zu verstehen,
3 um zu empfangen einsichtsvolle Unterweisung, Gerechtigkeit und Recht und Geradheit;
4 um Einfältigen Klugheit zu geben, dem Jüngling Erkenntnis und Besonnenheit.
5 Der Weise wird hören und an Kenntnis zunehmen, und der Verständige wird sich weisen Rat erwerben;
6 um einen Spruch zu verstehen und verschlungene Rede, Worte der Weisen und ihre Rätsel. -
7 Die Furcht Jehovas ist der Erkenntnis Anfang; die Narren verachten Weisheit und Unterweisung.
8 Höre, mein Sohn, die Unterweisung deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter!
9 Denn sie werden ein anmutiger Kranz sein deinem Haupte und ein Geschmeide deinem Halse. -
10 Mein Sohn, wenn Sünder dich locken, so willige nicht ein.
11 Wenn sie sagen: Geh mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wollen den Unschuldigen nachstellen ohne Ursache;
12 wir wollen sie lebendig verschlingen wie der Scheol, und unverletzt, gleich denen, welche plötzlich in die Grube hinabfahren;
13 wir werden allerlei kostbares Gut erlangen, werden unsere Häuser mit Beute füllen;
14 du sollst dein Los mitten unter uns werfen, wir alle werden einen Beutel haben:
15 Mein Sohn, wandle nicht mit ihnen auf dem Wege, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfade;
16 denn ihre Füße laufen dem Bösen zu, und sie eilen, Blut zu vergießen.
17 Denn vergeblich wird das Netz ausgespannt vor den Augen alles Geflügelten;
18 sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, stellen ihren eigenen Seelen nach.
19 So sind die Pfade aller derer, welche der Habsucht frönen: sie nimmt ihrem eigenen Herrn das Leben.
20 Die Weisheit schreit draußen, sie läßt auf den Straßen ihre Stimme erschallen.
21 Sie ruft an der Ecke lärmender Plätze; an den Eingängen der Tore, in der Stadt redet sie ihre Worte:
22 Bis wann, ihr Einfältigen, wollt ihr Einfältigkeit lieben, und werden Spötter ihre Lust haben an Spott, und Toren Erkenntnis hassen?
23 Wendet euch um zu meiner Zucht! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, will euch kundtun meine Reden. -
24 Weil ich gerufen, und ihr euch geweigert habt, meine Hand ausgestreckt, und niemand aufgemerkt hat,
25 und ihr all meinen Rat verworfen, und meine Zucht nicht gewollt habt:
26 so werde auch ich bei eurem Unglück lachen, werde spotten, wenn euer Schrecken kommt;
27 wenn euer Schrecken kommt wie ein Unwetter, und euer Unglück hereinbricht wie ein Sturm, wenn Bedrängnis und Angst über euch kommen.
28 Dann werden sie zu mir rufen, und ich werde nicht antworten; sie werden mich eifrig suchen, und mich nicht finden:
29 darum, daß sie Erkenntnis gehaßt und die Furcht Jehovas nicht erwählt,
30 nicht eingewilligt haben in meinen Rat, verschmäht alle meine Zucht.
31 Und sie werden essen von der Frucht ihres Weges, und von ihren Ratschlägen sich sättigen.
32 Denn die Abtrünnigkeit der Einfältigen wird sie töten, und die Sorglosigkeit der Toren sie umbringen;
33 wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen, und wird ruhig sein vor des Übels Schrecken.
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Sprueche 2

1 Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst,
2 so daß du dein Ohr auf Weisheit merken läßt, dein Herz neigst zum Verständnis;
3 ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis;
4 wenn du ihn suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst:
5 dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.
6 Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.
7 Er bewahrt klugen Rat auf für die Aufrichtigen, er ist ein Schild denen, die in Vollkommenheit wandeln;
8 indem er die Pfade des Rechts behütet und den Weg seiner Frommen bewahrt.
9 Dann wirst du Gerechtigkeit verstehen und Recht und Geradheit, jede Bahn des Guten.
10 Denn Weisheit wird in dein Herz kommen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein;
11 Besonnenheit wird über dich wachen, Verständnis dich behüten:
12 um dich zu erretten von dem bösen Wege, von dem Manne, der Verkehrtes redet;
13 die da verlassen die Pfade der Geradheit, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln;
14 die sich freuen, Böses zu tun, über boshafte Verkehrtheit frohlocken;
15 deren Pfade krumm sind, und die abbiegen in ihren Bahnen:
16 um dich zu erretten von dem fremden Weibe, von der Fremden, die ihre Worte glättet;
17 welche den Vertrauten ihrer Jugend verläßt und den Bund ihres Gottes vergißt.
18 Denn zum Tode sinkt ihr Haus hinab, und ihre Bahnen zu den Schatten;
19 alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder und erreichen nicht die Pfade des Lebens:
20 Damit du wandelst auf dem Wege der Guten und die Pfade der Gerechten einhältst.
21 Denn die Aufrichtigen werden das Land bewohnen, und die Vollkommenen darin übrigbleiben;
22 aber die Gesetzlosen werden aus dem Lande ausgerottet, und die Treulosen daraus weggerissen werden.
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Sprueche 3

1 Mein Sohn, vergiß nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote.
2 Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren. -
3 Güte und Wahrheit mögen dich nicht verlassen; binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens;
4 so wirst du Gunst finden und gute Einsicht in den Augen Gottes und der Menschen. -
5 Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand.
6 Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade. -
7 Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jehova und weiche vom Bösen:
8 es wird Heilung sein für deinen Nabel und Saft für deine Gebeine. -
9 Ehre Jehova von deinem Vermögen und von den Erstlingen all deines Ertrages;
10 so werden deine Speicher sich füllen mit Überfluß, und deine Kufen von Most überfließen.
11 Mein Sohn, verwirf nicht die Unterweisung Jehovas, und laß dich seine Zucht nicht verdrießen.
12 Denn wen Jehova liebt, den züchtigt er, und zwar wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. -
13 Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt!
14 Denn ihr Erwerb ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Gewinn besser als feines Gold;
15 kostbarer ist sie als Korallen, und alles, was du begehren magst, kommt ihr an Wert nicht gleich.
16 Länge des Lebens ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre.
17 Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden.
18 Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.
19 Jehova hat durch Weisheit die Erde gegründet, und durch Einsicht die Himmel festgestellt.
20 Durch seine Erkenntnis sind hervorgebrochen die Tiefen, und die Wolken träufelten Tau herab. -
21 Mein Sohn, laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre klugen Rat und Besonnenheit;
22 so werden sie Leben sein für deine Seele und Anmut deinem Halse.
23 Dann wirst du in Sicherheit deinen Weg gehen, und dein Fuß wird nicht anstoßen.
24 Wenn du dich niederlegst, wirst du nicht erschrecken; und liegst du, so wird dein Schlaf süß sein.
25 Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken, noch vor der Verwüstung der Gesetzlosen, wenn sie kommt;
26 denn Jehova wird deine Zuversicht sein, und wird deinen Fuß vor dem Fange bewahren.
27 Enthalte kein Gutes dem vor, welchem es zukommt, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun. -
28 Sage nicht zu deinem Nächsten: Geh hin und komm wieder, und morgen will ich geben! da es doch bei dir ist. -
29 Schmiede nichts Böses wider deinen Nächsten, während er vertrauensvoll bei dir wohnt. -
30 Hadere nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat. -
31 Beneide nicht den Mann der Gewalttat, und erwähle keinen von seinen Wegen. -
32 Denn der Verkehrte ist Jehova ein Greuel, aber sein Geheimnis ist bei den Aufrichtigen.
33 Der Fluch Jehovas ist im Hause des Gesetzlosen, aber er segnet die Wohnung der Gerechten.
34 Fürwahr, der Spötter spottet er, den Demütigen aber gibt er Gnade.
35 Die Weisen erben Ehre, aber die Toren erhöht die Schande.
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Sprueche 4

1 Höret, Söhne, die Unterweisung des Vaters, und merket auf, um Verstand zu kennen!
2 Denn gute Lehre gebe ich euch: verlasset meine Belehrung nicht.
3 Denn ein Sohn bin ich meinem Vater gewesen, ein zarter und einziger vor meiner Mutter.
4 Und er lehrte mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest; beobachte meine Gebote und lebe.
5 Erwirb Weisheit, erwirb Verstand; vergiß nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes.
6 Verlaß sie nicht, und sie wird dich behüten; liebe sie, und sie wird dich bewahren.
7 Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand.
8 Halte sie hoch, und sie wird dich erhöhen; sie wird dich zu Ehren bringen, wenn du sie umarmst.
9 Sie wird deinem Haupte einen anmutigen Kranz verleihen, wird dir darreichen eine prächtige Krone.
10 Höre, mein Sohn, und nimm meine Reden an! Und des Lebens Jahre werden sich dir mehren.
11 Ich unterweise dich in dem Wege der Weisheit, leite dich auf Bahnen der Geradheit.
12 Wenn du gehst, wird dein Schritt nicht beengt werden, und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln.
13 Halte fest an der Unterweisung, laß sie nicht los; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. -
14 Komm nicht auf den Pfad der Gesetzlosen, und schreite nicht einher auf dem Wege der Bösen.
15 Laß ihn fahren, geh nicht darauf; wende dich von ihm ab und geh vorbei.
16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht zu Fall gebracht haben.
17 Denn sie essen Brot der Gesetzlosigkeit, und trinken Wein der Gewalttaten.
18 Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe.
19 Der Weg der Gesetzlosen ist dem Dunkel gleich; sie erkennen nicht, worüber sie straucheln.
20 Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden.
21 Laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens.
22 Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleische. -
23 Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens. -
24 Tue von dir die Verkehrtheit des Mundes, und die Verdrehtheit der Lippen entferne von dir. -
25 Laß deine Augen geradeaus blicken, und deine Wimpern stracks vor dich hin schauen. -
26 Ebne die Bahn deines Fußes, und alle deine Wege seien gerade;
27 biege nicht aus zur Rechten noch zur Linken, wende deinen Fuß ab vom Bösen.
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Sprueche 5

1 Mein Sohn, merke auf meine Weisheit, neige dein Ohr zu meiner Einsicht,
2 um Besonnenheit zu beobachten, und damit deine Lippen Erkenntnis bewahren.
3 Denn Honigseim träufeln die Lippen der Fremden, und glatter als Öl ist ihr Gaumen;
4 aber ihr Letztes ist bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
5 Ihre Füße steigen hinab zum Tode, an dem Scheol haften ihre Schritte.
6 Damit sie nicht den Weg des Lebens einschlage, schweifen ihre Bahnen, ohne daß sie es weiß.
7 Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und weichet nicht ab von den Worten meines Mundes!
8 Halte fern von ihr deinen Weg, und nahe nicht zu der Tür ihres Hauses:
9 damit du nicht anderen deine Blüte gebest, und deine Jahre dem Grausamen;
10 damit nicht Fremde sich sättigen an deinem Vermögen, und dein mühsam Erworbenes nicht komme in eines Ausländers Haus;
11 und du nicht stöhnest bei deinem Ende, wenn dein Fleisch und dein Leib dahinschwinden, und sagest:
12 Wie habe ich die Unterweisung gehaßt, und mein Herz hat die Zucht verschmäht!
13 Und ich habe nicht gehört auf die Stimme meiner Unterweiser, und mein Ohr nicht zugeneigt meinen Lehrern.
14 Wenig fehlte, so wäre ich in allem Bösen gewesen, inmitten der Versammlung und der Gemeinde.
15 Trinke Wasser aus deiner Zisterne und Fließendes aus deinem Brunnen.
16 Mögen nach außen sich ergießen deine Quellen, deine Wasserbäche auf die Straßen.
17 Dir allein sollen sie gehören, und nicht Fremden mit dir.
18 Deine Quelle sei gesegnet, und erfreue dich an dem Weibe deiner Jugend;
19 die liebliche Hindin und anmutige Gemse, ihre Brüste mögen dich berauschen zu aller Zeit, taumle stets in ihrer Liebe.
20 Und warum solltest du, mein Sohn, an einer Fremden taumeln, und den Busen einer Fremden umarmen? -
21 Denn vor den Augen Jehovas sind eines jeden Wege, und alle seine Geleise wägt er ab.
22 Die eigenen Missetaten werden ihn, den Gesetzlosen, fangen, und in seiner Sünde Banden wird er festgehalten werden.
23 Sterben wird er, weil ihm Zucht mangelt, und in der Größe seiner Torheit wird er dahintaumeln.
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Sprueche 6

1 Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Nächsten, für einen anderen deine Hand eingeschlagen hast;
2 bist du verstrickt durch die Worte deines Mundes, gefangen durch die Worte deines Mundes:
3 tue denn dieses, mein Sohn, und reiße dich los, da du in deines Nächsten Hand gekommen bist; geh hin, wirf dich nieder, und bestürme deinen Nächsten;
4 gestatte deinen Augen keinen Schlaf, und keinen Schlummer deinen Wimpern;
5 reiße dich los wie eine Gazelle aus der Hand, und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers.
6 Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise.
7 Sie, die keinen Richter, Vorsteher und Gebieter hat,
8 sie bereitet im Sommer ihr Brot, hat in der Ernte ihre Nahrung eingesammelt.
9 Bis wann willst du liegen, du Fauler? Wann willst du von deinem Schlafe aufstehen?
10 Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen:
11 und deine Armut wird kommen wie ein rüstig Zuschreitender, und deine Not wie ein gewappneter Mann.
12 Ein Belialsmensch, ein heilloser Mann ist, wer umhergeht mit Verkehrtheit des Mundes,
13 mit seinen Augen zwinkt, mit seinen Füßen scharrt, mit seinen Fingern deutet.
14 Verkehrtheiten sind in seinem Herzen; er schmiedet Böses zu aller Zeit, streut Zwietracht aus.
15 Darum wird plötzlich sein Verderben kommen; im Augenblick wird er zerschmettert werden ohne Heilung. -
16 Sechs sind es, die Jehova haßt, und sieben sind seiner Seele ein Greuel:
17 Hohe Augen, eine Lügenzunge, und Hände, die unschuldiges Blut vergießen;
18 ein Herz, welches heillose Anschläge schmiedet, Füße, die eilends zum Bösen hinlaufen;
19 wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge, und wer Zwietracht ausstreut zwischen Brüdern.
20 Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter;
21 binde sie stets auf dein Herz, knüpfe sie um deinen Hals.
22 Wenn du einhergehst, wird sie dich leiten; wenn du dich niederlegst, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so wird sie mit dir reden.
23 Denn das Gebot ist eine Leuchte, und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisung der Zucht sind der Weg des Lebens:
24 um dich zu bewahren vor dem bösen Weibe, vor der Glätte der Zunge einer Fremden.
25 Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und sie fange dich nicht mit ihren Wimpern!
26 Denn um eines hurerischen Weibes willen kommt man bis auf einen Laib Brot, und eines Mannes Weib stellt einer kostbaren Seele nach. -
27 Sollte jemand Feuer in seinen Busen nehmen, ohne daß seine Kleider verbrennten?
28 Oder sollte jemand über glühende Kohlen gehen, ohne daß seine Füße versengt würden?
29 So der, welcher zu dem Weibe seines Nächsten eingeht: keiner, der sie berührt, wird für schuldlos gehalten werden. -
30 Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um seine Gier zu stillen, weil ihn hungert;
31 und wenn er gefunden wird, kann er siebenfach erstatten, kann alles Gut seines Hauses hingeben.
32 Wer mit einem Weibe Ehebruch begeht, ist unsinnig; wer seine Seele verderben will, der tut solches.
33 Plage und Schande wird er finden, und seine Schmach wird nicht ausgelöscht werden.
34 Denn Eifersucht ist eines Mannes Grimm, und am Tage der Rache schont er nicht.
35 Er nimmt keine Rücksicht auf irgendwelche Sühne und willigt nicht ein, magst du auch das Geschenk vergrößern.
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Sprueche 7

1 Mein Sohn, bewahre meine Worte, und birg bei dir meine Gebote;
2 bewahre meine Gebote und lebe, und meine Belehrung wie deinen Augapfel.
3 Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.
4 Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! Und nenne den Verstand deinen Verwandten;
5 damit sie dich bewahre vor dem fremden Weibe, vor der Fremden, die ihre Worte glättet. -
6 Denn an dem Fenster meines Hauses schaute ich durch mein Gitter hinaus;
7 und ich sah unter den Einfältigen, gewahrte unter den Söhnen einen unverständigen Jüngling,
8 der hin und her ging auf der Straße, neben ihrer Ecke, und den Weg nach ihrem Hause schritt,
9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, in der Mitte der Nacht und in der Dunkelheit.
10 Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Anzug einer Hure und mit verstecktem Herzen. -
11 Sie ist leidenschaftlich und unbändig, ihre Füße bleiben nicht in ihrem Hause;
12 bald ist sie draußen, bald auf den Straßen, und neben jeder Ecke lauert sie. -
13 Und sie ergriff ihn und küßte ihn, und mit unverschämtem Angesicht sprach sie zu ihm:
14 Friedensopfer lagen mir ob, heute habe ich meine Gelübde bezahlt;
15 darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Antlitz zu suchen, und dich habe dich gefunden.
16 Mit Teppichen habe ich mein Bett bereitet, mit bunten Decken von ägyptischem Garne;
17 ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimmet.
18 Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen bis an den Morgen, an Liebkosungen uns ergötzen.
19 Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen;
20 er hat den Geldbeutel in seine Hand genommen, am Tage des Vollmondes wird er heimkehren.
21 Sie verleitete ihn durch ihr vieles Bereden, riß ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen.
22 Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geht, und wie Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen,
23 bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, daß es sein Leben gilt. -
24 Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und horchet auf die Worte meines Mundes!
25 Dein Herz wende sich nicht ab nach ihren Wegen, und irre nicht umher auf ihren Pfaden!
26 Denn viele Erschlagene hat sie niedergestreckt, und zahlreich sind alle ihre Ermordeten.
27 Ihr Haus sind Wege zum Scheol, die hinabführen zu den Kammern des Todes.
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Sprueche 8

1 Ruft nicht die Weisheit, und läßt nicht die Einsicht ihre Stimme erschallen?
2 Oben auf den Erhöhungen am Wege, da wo Pfade zusammenstoßen, hat sie sich aufgestellt.
3 Zur Seite der Tore, wo die Stadt sich auftut, am Eingang der Pforten schreit sie:
4 Zu euch, ihr Männer, rufe ich, und meine Stimme ergeht an die Menschenkinder.
5 Lernet Klugheit, ihr Einfältigen, und ihr Toren, lernet Verstand!
6 Höret! Denn Vortreffliches will ich reden, und das Auftun meiner Lippen soll Geradheit sein.
7 Denn mein Gaumen spricht Wahrheit aus, und Gesetzlosigkeit ist meinen Lippen ein Greuel.
8 Alle Worte meines Mundes sind in Gerechtigkeit; es ist nichts Verdrehtes und Verkehrtes in ihnen.
9 Sie alle sind richtig dem Verständigen, und gerade denen, die Erkenntnis erlangt haben.
10 Nehmet an meine Unterweisung, und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes, feines Gold.
11 Denn Weisheit ist besser als Korallen, und alles, was man begehren mag, kommt ihr nicht gleich. -
12 Ich, Weisheit, bewohne die Klugheit, und finde die Erkenntnis der Besonnenheit.
13 Die Furcht Jehovas ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich.
14 Mein sind Rat und Einsicht; ich bin der Verstand, mein ist die Stärke.
15 Durch mich regieren Könige, und Fürsten treffen gerechte Entscheidungen;
16 durch mich herrschen Herrscher und Edle, alle Richter der Erde.
17 Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh suchen, werden mich finden.
18 Reichtum und Ehre sind bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit.
19 Meine Furcht ist besser als feines Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber.
20 Ich wandle auf dem Pfade der Gerechtigkeit, mitten auf den Steigen des Rechts;
21 um die, die mich lieben, beständiges Gut erben zu lassen, und um ihre Vorratskammern zu füllen.
22 Jehova besaß mich im Anfang seines Weges, vor seinen Werken von jeher.
23 Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, von Anbeginn, vor den Uranfängen der Erde.
24 Ich war geboren, als die Tiefen noch nicht waren, als noch keine Quellen waren, reich an Wasser.
25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln war ich geboren;
26 als er die Erde und die Fluren noch nicht gemacht hatte, und den Beginn der Schollen des Erdkreises.
27 Als er die Himmel feststellte, war ich da, als er einen Kreis abmaß über der Fläche der Tiefe;
28 als er die Wolken droben befestigte, als er Festigkeit gab den Quellen der Tiefe;
29 als er dem Meere seine Schranken setzte, daß die Wasser seinen Befehl nicht überschritten, als er die Grundfesten der Erde feststellte:
30 da war ich Schoßkind bei ihm, und war Tag für Tag seine Wonne, vor ihm mich ergötzend allezeit,
31 mich ergötzend auf dem bewohnten Teile seiner Erde; und meine Wonne war bei den Menschenkindern.
32 Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich: Glückselig sind, die meine Wege bewahren!
33 Höret Unterweisung und werdet weise, und verwerfet sie nicht!
34 Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinen Türen wacht Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet!
35 Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von Jehova.
36 Wer aber an mir sündigt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod.
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Sprueche 9

1 Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, hat ihre sieben Säulen ausgehauen;
2 sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet, ihren Wein gemischt, auch ihren Tisch gedeckt;
3 sie hat ihre Mägde ausgesandt, ladet ein auf den Höhen der Stadt:
4 "Wer ist einfältig? Er wende sich hierher!" Zu den Unverständigen spricht sie:
5 "Kommet, esset von meinem Brote, und trinket von dem Weine, den ich gemischt habe!
6 Lasset ab von der Einfältigkeit und lebet, und schreitet einher auf dem Wege des Verstandes!" -
7 Wer den Spötter zurechtweist, zieht sich Schande zu; und wer den Gesetzlosen straft, sein Schandfleck ist es.
8 Strafe den Spötter nicht, daß er dich nicht hasse; strafe den Weisen, und er wird dich lieben.
9 Gib dem Weisen, so wird er noch weiser; belehre den Gerechten, so wird er an Kenntnis zunehmen. -
10 Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang; und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand.
11 Denn durch mich werden deine Tage sich mehren, und Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden.
12 Wenn du weise bist, so bist du weise für dich; und spottest du, so wirst du allein es tragen.
13 Frau Torheit ist leidenschaftlich; sie ist lauter Einfältigkeit und weiß gar nichts.
14 Und sie sitzt am Eingang ihres Hauses, auf einem Sitze an hochgelegenen Stellen der Stadt,
15 um einzuladen, die des Weges vorübergehen, die ihre Pfade gerade halten:
16 "Wer ist einfältig? Er wende sich hierher!" Und zu dem Unverständigen spricht sie:
17 "Gestohlene Wasser sind süß, und heimliches Brot ist lieblich".
18 Und er weiß nicht, daß dort die Schatten sind, in den Tiefen des Scheols ihre Geladenen.
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